Auf den Spuren von Lord Baden-Powell

Hm, das ist schon 'ne Weile her, genau. Und damit beschäftigen wir uns auch derzeit in den Meuten- und Sippenstunden der Aufbaugruppe Wanderer. Wir sind die wichtigsten Stationen der Pfadfindergeschichte mit den Kids abgelaufen, haben eine Zeitmaschine gebaut und die Sipplinge gestalten aktuell, ausgerüstet mit Lötkolben, Schwartenbrettern und Baumscheiben, einen Zeitstrahl. Dieser wird dann in unserem neuen Bauwagen seinen Platz finden.

Aber das ist nicht alles, was wir in Chemnitz vorhaben. Denn vom 04. bis 06.09.2020 geht es auf nach Brownsea Island. Auf unserer eigenen Insel im Küchwald werden wir erforschen, was 1907 so alles los war auf dem ersten Pfadfinderlager.  Auf Brownsea Island kann erlebt werden, wie dieses Lager, ein Experiment von Robert Baden-Powell, aussah, noch ein Jahr bevor die Pfadfinderbewegung als solche entstanden war. Acht Aktivitäten spiegeln das Programm wider, das Baden-Powell unter Berücksichtigung von Maria Montessoris Theorien entwickelte, wobei im Vordergrund das Lernen durch Erfahrungen stand. So können die Teilnehmenden auf Brownsea Island die Spiele, Fähigkeiten und das historische Wissen kennen lernen, die Baden-Powell damals seinen Schützlingen mitgab. Beispielsweise kann das „Kim’s Game“ gespielt werden, bei dem die Spielenden sich innerhalb einer Minute 15 Gegenstände einprägen und hinterher wiedergeben müssen. Auch sportliche Spiele wie Tauziehen, Dosenwerfen oder improvisierter Basketball sind dabei. Für den Korb im Basketballspiel wurde ein an beiden Enden offener Kartoffelsack zwischen zwei Dreibeinen aufgespannt, durch den der Ball geworfen werden muss. Geschichtliches Wissen können sich die Teilnehmenden hinsichtlich der Entstehungsgeschichte des „Union Jack“ aneignen, und lernen beispielsweise, wie der Name der heutigen britischen Nationalflagge entstanden ist. Das „Jack“ in „Union Jack“ stammt nicht von dem geläufigen Vornamen, sondern von der Seefahrt: der Mast, an dem die Flagge befestigt wird, nennt sich nämlich „jack mast“. Anschließend wird sich um das Lagerfeuer versammelt, wo Baden-Powell selbst Geschichten seiner militärischen Erlebnisse und seiner vielen Reisen zum Besten gibt und Lieder – unter anderem in exotischen Sprachen – vorsingt.

Dokumentiert werden soll das gesamte Lager und die dazugehörige Projektarbeit in den Gruppen im Vorfeld durch ein entstehendes kleines Video. Dieses wollen wir natürlich zur Werbung neuer Mitglieder in Schulen einsetzen.

 

Unser Geschichtsprojekt wird finanziell gefördert durch das Programm Spurensuche. Jedes Jahr können sich hier Vereine und Verbände bewerben und bis zu 1.250 Euro für ihr Geschichtsprojekt erhalten. Einfach auf der Website vorbeigeschaut und für 2021 angemeldet.

Das Jugendprogramm „Spurensuche“ ist ein Programm der Sächsischen Jugendstiftung und wird finanziert durch Steuermittel auf der Grundlage des von den Abgeordneten des Sächsischen Landtags beschlossenen Haushaltes durch das Sächsische Staatsministerium für Soziales und gesellschaftlichen Zusammenhalt.