Ausstellung zur Warschauer Pfadfinderpost
Am 1. August 1944 begann der Warschauer Aufstand. Fast fünf Jahre währte der Zweite Weltkrieg und damit die Besetzung Polens bereits. Seither war die Bevölkerung brutaler Unterdrückung ausgesetzt. Auch der Aufstand im Warschauer Ghetto im Jahr zuvor war von den Deutschen erbarmungslos niedergeschlagen worden. In den nun folgenden 63 Tagen kämpften die schlecht bewaffneten Aufständischen gegen die Nazis, die ihrerseits mit unfassbarer Grausamkeit antworteten.
Die verbotene Organisation der Pfadfinderinnen und Pfadfinder, vormals Polens größte Jugendbewegung, schloss sich dem Warschauer Aufstand an. Den Kindern und Jugendlichen fiel die Aufgabe zu, ein funktionierendes Postwesen aufzubauen – eine Art Messenger-Dienst mitten im Krieg unter lebensgefährlichen Bedingungen. Gemeinsam mit ihren Leitern und ihren Eltern gelang es ihnen, die Kommunikation innerhalb der Zivilbevölkerung aufrechtzuerhalten.
Der Warschauer Aufstand wurde von den Nationalsozialisten brutal niedergeschlagen. Über 160.000 Menschen wurden getötet, darunter auch viele Pfadfinder und Pfadfinderinnen. Die Überlebenden wurden vertrieben und die Stadt bis auf die Grundmauern zerstört.
Heute spielt der Warschauer Aufstand in der polnischen Erinnerungskultur eine wichtige Rolle. Die Ausstellung »Ausgetragen. Die Pfadfinderpost im Warschauer Aufstand 1944« will die Erinnerung an die jüngsten Aufständischen wachhalten. Zugleich lädt sie ein, sich mit den Themen Kindheit und Krieg, Widerstand und Zivilcourage auseinanderzusetzen.
Montag bis Freitag 9 – 19 Uhr
Eintritt frei
Für den Einlass ist ein Ausweisdokument notwendig.
Führungen und Workshops auf Anfrage:
harald.rosteck@t-online.de
Lichthof des Sächsischen Staatsministeriums der Finanzen
Carolaplatz 1, 01097 Dresden