Danke Brummi
Es ist eine unserer Traditionen, sich am Ende von Ausbildungskursen gegenseitig kleine Briefe zu schreiben – kurze Worte, die auf dem Heimweg oder Zuhause an die gute gemeinsame Zeit erinnern. Leider kommen die folgenden Zeilen für Brummi nun zu spät, dabei können wir an so viele unvergessliche Momente auf dem langen gemeinsamen Weg mit unserem Freund zurückdenken, für die wir ihm äußerst dankbar sind.
Brummis Pfadfinderzeit begann im Raum Kiel beim Pfadfinderbund Jomsburg, dem er zeitlebens verbunden blieb. Daher war später auch unser Landesverband hin und wieder im hohen Norden auf der Jomsburg zu Gast.
Nachdem es ihn beruflich nach Leipzig verschlagen hatte, suchten Brummi und seine Frau Antje 2001 eine Pfadfinder*innengruppe für ihre Töchter Anni und Tini und fanden sie mit dem BdP-Stamm LEO. Als Pfadfindereltern unterstützten sie den Stamm seitdem nach Kräften und Brummi wurde 2003 sogar selbst Mitglied. Sein Engagement weitete sich anschließend auf den Landesverband Sachsen aus und ab 2005 übernahm er das Amt des Landesschatzmeisters.
Der Familienwohnort Taucha war recht weit von der Leipziger Innenstadt entfernt, sodass Brummi ab 2006 maßgeblich an der Gründung und dem Aufbau des Tauchaer Stammes Ancalagon beteiligt war. Anfangs fanden die wöchentlichen Gruppentreffen sogar im Wohnzimmer der Familie Brumm statt und auch der Schuppen musste noch lange als Materiallager herhalten. Ab Herbst 2008 wurde Brummis Mitwirkung direkt in der Stammesführung benötigt, weshalb er im Frühjahr 2009 aus dem sächsischen Landesvorstand ausschied. Sechs Jahre lang war er als Stellvertretender Stammesführer aktiv.
Brummi verstand es sehr gut, seine umfangreichen Kenntnisse einzubringen und dabei den jüngeren Mitstreiter*innen stets auf Augenhöhe zu begegnen. Bewusst unterstützte er aus der zweiten Reihe heraus und bildete das Sicherungsnetz auf das sich die Jugend bei Schwierigkeiten immer verlassen konnte. So wundert es beispielsweise kaum, dass er nach seinem erneuten Dienstortwechsel nach Berlin für eine Horde Kinder, die früh am Morgen von dort nach Schottland zum Wandern fliegen wollte, wie selbstverständlich seine Wohnung zum Übernachten bereitstellte.
Seine Erfahrungen als Arzt, OP-Manager und von Auslandseinsätzen der Bundeswehr brachte Brummi seit 2009 auf allen vier Bundeslagern in die Organisation des Sanitätsdienstes für jeweils rund 5000 Pfadfinder*innen ein. Als Hygienebeauftragter half er 2022 mit, ein Bundeslager im Corona-Kontext möglich zu machen.
Brummi lebte wahrlich getreu dem Motto „Einmal Pfadfinder, immer Pfadfinder“. An vielen tollen Erlebnissen, die uns bis heute prägen, sowie der guten Entwicklung des Stammes Ancalagon und des sächsischen Landesverbandes hat er einen entscheidenden Anteil. Neben seinem unermüdlichen Engagement, dem stets offenen Ohr und der ansteckenden Lebensfreude sind wir Brummi vor allem für die unvergessliche gemeinsame Zeit dankbar und werden uns noch oft an ihn erinnern.
Am 9. November hatte die Familie Brumm rund 40 Pfadfinder*innen aus dem Stamm, dem Landesverband und den Bundeslagerteams sowie etwa 60 weitere Weggefährt*innen nach Taucha eingeladen, um im Rahmen einer liebevoll gestalteten Feier gemeinsam Brummi zu gedenken und Abschied von unserem Freund zu nehmen.